Vorschläge für eine poli­tis­che Neuregelung des Arbeits­mark­tzu­gangs für Asylwerber*innen ste­hen bere­its seit Langem auf der Agen­da anti­ras­sis­tis­ch­er Aktivist*innen und asylpoli­tisch tätiger NGOs. Auch die Sozialpartner*innen sind sich in dieser Frage – wie beim Bad Ischler Dia­log 2011 auch offiziell bekräftigt wurde – einig: Asylwerber*innen soll der Zugang zum Arbeits­markt nicht weit­er­hin ver­wehrt bleiben. Zu Beginn waren es vor allem die Wirtschaft­skam­mer (WKÖ) und die Indus­triel­len­vere­ini­gung (IV), die öffentlich Stel­lung bezo­gen. Beim let­zten ÖGB-Bun­deskongress 2009 beschloss dann auch die Gew­erkschafts­seite die Forderung nach ein­er Erle­ichterung des Arbeits­mark­tzu­gangs für Asylwerber*innen. Die Arbeit­erkam­mer Wien zog mit einem Beschluss der Vol­lver­samm­lung ein Jahr später nach. Die IV wiederum hat – um ihre Forderung zu unter­mauern – bere­its vor Jahren beim Mei­n­ungs­forschungsin­sti­tut Fes­sel & GfK eine Studie in Auf­trag gegeben. Deren Ergeb­nis, dass sich 56 Prozent der befragten Österreicher*innen für einen Arbeits­mark­tzu­gang während eines laufend­en Asylver­fahrens aussprechen, wird durch eine aktuelle Studie des Mei­n­ungs­forschungsin­sti­tuts Kar­masin Motiv­forschung bestätigt. Diese 2013, vom Nachricht­en­magazin pro­fil beauf­tragte Umfrage erzielte mit 64 Prozent Zus­tim­mung sog­ar noch höhere Werte. Laut ein­er 2017 veröf­fentlicht­en Sora-Befra­gung unter Oberöster­re­icherIn­nen sind dreivier­tel der Befragten für einen möglichst schnellen Zugang von Flüchtlin­gen zum Arbeits­markt. 64% sind für schnellere Anerken­nungsver­fahren von Aus­bil­dungsab­schlüssen, wie die Wiener Zeitung berichtet.